Buchrezension: „Alles überall auf einmal“ von Léa Steinacker und Miriam Meckel

Alles überall auf einmal

Buchrezension: „Alles überall auf einmal“ von Léa Steinacker und Miriam Meckel

Der Bestseller „Alles überall auf einmal“ von Léa Steinacker und Miriam Meckel behandelt das Thema Künstliche Intelligenz. Die Autorinnen verweisen darauf, dass wir bei der KI soeben einen „iPhone-Moment“ erleben. Künstliche Intelligenz ist pe se nichts Neues, sie begleitet uns seit einigen Jahren. Seit aber im Spätherbst 2022 der ChatBot ChatGPT des Start-ups OpenAI die Technologie in den globalen Fokus rückte, hat sich die Welt scheinbar schlagartig verändert. So ähnlich verlief die Entwicklung der Smartphones nach der Vorstellung des ersten iPhones im Januar 2007. Es hatte zuvor schon ähnliche Geräte gegeben, doch erst Apple-Gründer Steve Jobs konnte mit dem iPhone eine nachhaltige Veränderung anstoßen. Seither sind Smartphones aus unserer Welt nicht mehr wegzudenken. Darauf müssen wir uns bei der KI auch einstellen. Wir stehen erneut an einer entscheidenden Schwelle der kulturell-technischen Evolution, was dem Buch von Léa Steinacker und Miriam Meckel seinen Titel verschaffte: Es wird sich „Alles überall auf einmal“ verändern.

Daten zum Buch Alles überall auf einmal

  • Titel: „Alles überall auf einmal | Wie Künstliche Intelligenz unsere Welt verändert und was wir dabei gewinnen können“
  • Autorinnen: Léa Steinacker und Miriam Meckel
  • ISBN-10: 3498007106 | ISBN-13:‎ 978-3498007102
  • gebunden: 400 Seiten,‎ 12,9 x 3,16 x 20,9 cm
  • Preise: gebunden 26 Euro, als Ebook 21,99 Euro

Keine Angst vor KI

Léa Steinacker und Miriam Meckel behandeln das Thema positiv. Sie zeigen die Chancen durch Künstliche Intelligenz und die von ihr angestoßenen Veränderungen auf. So glauben sie nicht, dass die KI menschliche Arbeit überflüssig machen oder gar die Menschheit abschaffen wird. Immerhin haben wir sie geschaffen und lenken sie derzeit in geordnete Bahnen. Sie wird sich also unseren Vorgaben entsprechend verhalten, die wir allerdings richtig setzen müssen. Es bleibt allerdings zu hinterfragen, wie uns das gelingen soll und welche Risiken, Nebeneffekte und ethischen Dilemmata zu erwarten sind. Davon werden die Arbeitswelt, die Wirtschaft, zwischenmenschliche Beziehungen und unser Alltag betroffen sein. Einige Problemstellungen mit KI sind in der Tat akut, so ihr Einsatz in selbstfahrenden Autos oder virtuellen medizinischen Assistenten. Auch das Problem der automatisierten Fake News greifen die Autorinnen auf. Daraus schlussfolgern Meckel und Steinacker, dass die Künstliche Intelligenz uns dazu zwingen wird, unsere eigene menschliche Intelligenz zu erweitern, wobei uns die KI wiederum helfen kann. Unsere eigene Veränderung führt mit Sicherheit zu einer veränderten Welt von morgen. Wie wir uns in dieser richtig entscheiden und zurechtfinden, will dieses Buch aufzeigen.

Über die Autorinnen von Alles überall auf einmal

• Miriam Meckel lehrt als Professorin für Kommunikationsmanagement derzeit an der Universität St. Gallen und war schon Gastprofessorin in Harvard, New York, Singapur und Wien. In früheren Funktionen gab sie die „Wirtschaftswoche“ heraus und fungierte als ihre Chefredakteurin, in Nordrhein-Westfalen war sie Staatssekretärin für Internationales und Medien. Ein früheres Buch von ihr („Brief an mein Leben“) wurde ebenfalls zum Bestseller. Im Jahr 2018 gründete Meckel mit Partnern das Weiterbildungsprogramm für Zukunftskompetenzen ada Learning, dem sie heute als CEO vorsteht.
• Léa Steinacker ist Unternehmerin, Journalistin und Sozialwissenschaftlerin. Sie studierte in Harvard und Princeton, an der Universität St. Gallen promovierte sie über Künstliche Intelligenz und ihre Auswirkungen im sozialen Bereich. Die beiden Autorinnen kennen sich durch die „Wirtschaftswoche“, für die Léa Steinacker Artikel schrieb. Im Jahr 2018 kürte sie das „Medium Magazin“ unter die „Top 30 bis 30 Journalist:innen“. Auch Forbes führte sie damals unter den „Top 30 Under 30 Führungskräften“ der europäischen Medienwelt. An der Gründung von ada Learning war Steinacker beteiligt.

Buchrezension: „Alles überall auf einmal“ von Léa Steinacker und Miriam Meckel

Buchrezension: „Alles überall auf einmal“

Lesungen der beiden Autorinnen

Zum Buch „Alles überall auf einmal“ von Léa Steinacker und Miriam Meckel gibt es eine Vortragsreihe mit derzeit vier Terminen:

• 06.03.2024, 20:00 Uhr: Flora Köln, Am Botanischen Garten 1a, 50735 Köln, Gäste der lit.Cologne, Moderation: Daniel Rettig
• 12.03.2024, 19:30 Uhr: Düsseldorf, localbook.shop, Bilker Str. 19, 40213 Düsseldorf
• 20.03.2024, 20:00 Uhr: Heidelberg, Deutsch-Amerikanisches Institut, Sofienstr. 12, 69115 Heidelberg
• 22.03.2024, 20:00 Uhr: Leipzig, Universitätsbibliothek, Lesesaal West, Beethovenstraße 6, 04107 Leipzig

Aus dem Inhalt

Im Prolog erfahren die Leser, wie es wohl zum Titel des Buches kam. Er entstammt einem mehrfach Oscar-prämierten Film mit dem Titel „Everything Everywhere All at Once“, in dem es um das Multiversum geht und der die komplexen Veränderungen unserer Zeit metaphorisch darstellt. Diese führen immer wieder zu zeitweiliger menschlicher Überforderung, die wohl auch daraus resultiert, dass niemand so recht diese Veränderungen in Worte fassen kann – was sich die Autorinnen immerhin vorgenommen haben. Eine sehr komplexe Veränderung entsteht momentan durch die übergreifende Einführung der Künstlichen Intelligenz, die zwar schon seit Jahren stattfindet, jedoch seit Ende 2022 mit ChatGPT nicht nur einen disruptiven Schub, sondern auch weltweite Aufmerksamkeit erlangt hat. Bisher verrichtete sie eher gut versteckt ihre Arbeit zum Beispiel in den Algorithmen von Google, Amazon, Netflix, Spotify & Co. Auch die Industrie setzt schon länger KI-gesteuerte Maschinen ein. ChatGPT aber erlaubt es nun, dass alle Menschen auf der Welt direkt mit einer KI kommunizieren können, denn der ChatBot ist kostenlos in Microsofts Suchmaschine Bing installiert und liefert in Sekundenschnelle durchaus überzeugende und zusammenfassende Antworten zu jedweder Fragestellung. Es ist nun die Zeit der für die breite Masse verfügbaren generativen KI angebrochen, also jener Künstlichen Intelligenz, die auf kreativen Wegen tatsächlich etwas Neues erschafft. Das wird dem Titel des Buches entsprechend alles überall und auf einmal ändern.

Wo führt die KI-Entwicklung hin?

Die Autorinnen verweisen auf einen größeren Entwicklungsschub, der schon 2017 begann. Er führte ab 2022/2023 zu den großen Sprachmodellen ChatGPT von OpenAI, Claude von Anthropic und Bard von Google, bis er sich zur Allzwecktechnologie entwickelte. Damit entsteht ein Multiversum mit völlig neuen Möglichkeiten und Perspektiven. Die KI schreibt nicht nur Texte oder kreiert Filme (die brandneue Software Sora konnten Léa Steinacker und Miriam Meckel noch nicht erwähnen, es gibt sie erst seit Februar 2024), sie schreibt auch Gedichte und macht Wortwitze, entwickelt Computercodes und designt andere Maschinen. Daher vermuten die Autorinnen, dass Künstliche Intelligenz ab sofort nicht nur ein Diener der Menschen ist, sondern uns auch eine neue philosophische Idee davon vermittelt, was es eigentlich heißt, zu existieren. Immerhin definieren wir uns über unsere Tätigkeiten und deren Ergebnisse. Diese bekommt die KI inzwischen genauso gut und besser hin. Léa Steinacker und Miriam Meckel vermuten daher, dass unsere veralteten technischen, politischen und wirtschaftlichen Systeme dringend ein Hinterfragen und anschließend ein kosmisches Upgrade brauchen. Unseren Alltag immerhin können wir schon jetzt mit KI-Systemen nutzbringend umgestalten. Sie können uns viele lästige Aufgaben abnehmen, was uns mehr Freizeit und mehr Freiheit für Kreativität verschafft. Nicht zuletzt sollte die Künstliche Intelligenz unsere Wirtschaft beflügeln, was diese zumindest hierzulande wohl dringend nötig hat.

Fazit von Alles überall auf einmal

Das Buch, das in diesem Blogbeitrag vorgestellt wird, entstand aus einer Empfehlung von Prof. Dr. Yasmin Weiß auf LinkedIn. Es hat das Potenzial, in die monatliche Buchverlosung bei visible.ruhr aufgenommen zu werden.

Fotocredit Oliver Ackers
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